Drei Grazien

Die „Graces“ oder „Heures“, manchmal auch „Charites“ genannt. Gefährtinnen der Götter und der Helden, Lieblinge von Hermes sind ein Motiv, das häufig in der Ikonographie von dieser hellenistisch und romantischen Epoche dargestellt wird, von dem Moment an, wo es üblich ist, die nackten weibliche Gottheiten darzustellen.
Die drei Göttinnen sich an der Schulter haltend sind hier auf einer selben Ebene wie in einem Tanzmotiv dargestellt. Aber sie tanze nicht; der Rhythmus, der von den Kniebeugen einsuggeriert wird und die ungleichmässig hohen Hüften sind nur die Übertreibung von den gehüfteten Motiven der klassischen Epoche.
Das ist ein neuer statischer Rhythmus, in dem der Geschmack für weibliche und volle Formen, die fast ausschließlich dem V. Jahrhundert gewidmet waren, zu einer athletischen Nackheit ersetzt wurden.
Der Ursprung dieses Motivs scheint ein gemaltes Motiv zu sein, das die linearische Darstellung der 3 Grazien auf eine selbe Ebene erklärt.
Man kann sich vorstellen dass sie an einer Olymp-Szene teilnahmen und das Motiv, welches sehr im Geschmack der hellenistischen Epoche war, ist nachher isolier und wieder in der Plastik dargestellt worden.
Die Rolle der Göttinnen soll in der helleniszischen Epoche, in der Tat fast nur in angenehmen Zeiten des Lebens der Männer und Götter sein; ihre Gegenwart garantiert eine dauernde Qualität und Glaubwürdigkeit.
1 Jahrhundert v. Ch.
Original Paris, Louvre, Reg.Nr. B 2243
Breite: 40 cm, Höhe: 40 cm, Tiefe