Ägyptische Göttin

Dieser Bruchteil einer Studie des Künstlers aus Kalk, der bei französisch‑polnischen Ausgrabungen in Edfou (Oberägypten) gefunden worden war, gibt wahrscheinlich eine Vorstellung des oberen Teils der großen Göttin HATOR, die in ihrem Tempel von DENDERAH verehrt wird, und die das weibliche Gegenstück zu HORUS darstellt, der Sonnenkraft, die das Leben auf der Erde ermöglicht. Das Modell von Körper und Gesicht entspricht dem Kunststil vom Anfang des Ptolomäischen Zeitalters. Kurze Zeit nachdem Ägypten durch Alexander erorbert worden war, begann die Zeit. Zu dieser Zeit vereinigen sich 1515 die Mutter der Humanität und HATHOR, die Liebende in einer einzigen Person, und häufig tritt die Ehefrau des Pharaos mit ihren beiden äußeren Merkmalen auf. Man könnte sich die große Kleopatra ‑die siebte- vorstellen, wie sie auf diese Weise geschmückt versuchte, Antoine und Cäsar zu betören. Man bemerke die Perücke aus feinem, gestuft geschnittenem Haar, bedeckt von der Haut eines Geier, von dem der gebogene Schnabel entfernt wurde, den Ansatz des Unterkleides, das unter dem Busen durch zwei Träger festgehalten wird, von dem einer durch einen gesäumten Ärmeleinsatz ergänzt wird. Unter dem Gürtel bemerke man den Ansatz zweier großer Flügel eines Geiers, die sich um den weiblichen Körper herum einrollen, um dann bei den Knöcheln zu enden. Typisch für die ptolemäische Juwelierkunst ist schließlich die Feinheit der großen Brustplatte, die aus verschiedensten Elementen besteht, und als „Brustschutz“ dient.
Original: Museum du Louvre, Paris
Höhe 14,5 cm, länge 12 cm, Tiefe 3 cm